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Lanzarote

Lanzarote ist die nordöstlichste der sieben Kanarischen Inseln. Es liegt 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste und 1.000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt. Wer Lanzarote besucht, sollte sich die Zeit nehmen die kleine Insel zu durchfahren. Das schafft man mit einem Mietwagen bequem in zwei tagen. 

Wir haben uns für 2 Wochen ein Apartment im Lomo Blanco, in Puerto del Carmen gemietet.

Natürlich wieder mit Mietauto um einiges zu sehen. 

 

Puerto del Carmen war der erste und ist der größte Tourismusort auf Lanzarote. Der Grund liegt auf der Hand. Das ganze Gebiet liegt entlang dreier langer, breiter Naturstrände, die ideal zum Baden und Sonnenbaden Richtung Süden gelegen sind. Tretboote, Bananenreiten und diverse andere Wassersportarten möglich.

 

 

Bei Playa Blanca findet man die Papagayo Strände „Playa de las Coloradas“ und „Playa Mujeres“ mit kristallklarem, ruhigem Wasser. Die Strände werden in den meisten Reiseführen als die schönsten von Lanzarote beschrieben. Im Sommer, während der Ferienzeit in Spanien, verbringen hier einheimische Familien in Wohnwagen und Zelten Ihren Urlaub. Der Weg nach Papagayo ist wirklich als schlecht zu bezeichnen, und viele Wagenvermieter verbieten die Nutzung der Leihwagen für den Weg dort hin.  

 

 

 

Timanfaya. Im Südwesten befindet sich der Nationalpark Timanfaya, die 51 Quadratkilometer großen Lavafelder nehmen ein Viertel der Gesamtfläche der Insel ein.

1974 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt und wird auch als "Montanas del Fuego" bezeichnet, was auf deutsch Feuerberge bedeutet. Die Feuerberge sind die größte Vulkanlandschaft der Erde.

Entstanden ist diese faszinierende Landschaft während der Vulkanausbrüche zwischen 1730 und 1736, als einhundert Vulkane mit über dreihundert Kratern die Insel mit Lava bedeckten. Zusätzlich kam es während der Ausbrüche an Land zu zahlreichen Seebeben. Die glühende Lava verwüstete ganze Dörfer und begrub weite Teile der einstigen, fruchtbaren Insel unter sich.

Den Timanfaya-Nationalpark sollte man unbedingt bei sonnigem Wetter besuchen, denn durch die Sonneneinstrahlung leuchten die Vulkanberge in allen erdenklichen Farben von rot-braun bis schwarz. Mit dem eigenen Auto dürfen Besucher nur bis zum Eingang des Parks fahren. Die Landschaft darf nicht auf eigene Faust erkundet werden, da die Straßen nicht gesichert wurden und an einigen Stellen steil einen Hang hinunter fallen. Besichtigungen sind als geführte Wanderung, als Kamelwanderung oder als Bustour möglich. Am Ende der Tour wird dem Besucher deutlich gemacht, wie stark es unter der Erdoberfläche auch heute noch brodelt. Welch ungeheure Kräfte auch heute noch unter der Erde wirken, wird am Aussichtspunkt Islote de Hilario demonstriert. Hier wird etwas Gestrüpp in ein Erdloch gesteckt, welches sofort in Flammen aufgeht. Die am Boden liegenden Vulkansgesteine sind so heiß, dass sie mit bloßen  Händen kaum zu berühren sind. Bei der nächsten Demonstration wird Wasser über ein Rohr in das Erdloch gegossen, woraufhin eine explosionsartige Dampffontäne in die Luft schießt. Nur wenige Meter unter der Erdoberfläche beträgt die Temperatur immer noch 400°. In 27 Metern Tiefe beträgt die Temperatur immerhin 700°.

Am Islote de Hilario befindet sich auch das von César Manrique gestaltete Restaurant "El Diablo" (Der Teufel). Mitten in einem Vulkankrater wurde ein Grillrost eingebaut, auf dem Würstchen und Hähnchenkeulen gebraten werden.

 

Jameos del Agua. Im Norden befindet sich eines der beliebtesten Ausflugsziele, die Jameos del Agua. Das unterirdische Höhlen- und Röhrensystem liegt auf dem Lavafeld des Vulkans Monte de la Corona. Jameos del Agua ist nur ein Teilstück der insgesamt sieben Kilometer langen Höhle, die bis unter die Meeresoberfläche an der Küste reicht. Der Lavatunnel entstand als bei einem Vulkanausbruch heiße Lavamassen in den Ozean flossen. Die oberen Schichten erkalteten rasch, während weiter unten glühend-heiße Lava durch den Tunnel in Richtung Meer floss.

In den 60er Jahren beschloss die Inselregierung, die Höhle zu einem Kunst- und Kulturzentrum auszubauen. Die Bauarbeiten wurden von dem Künstler und Naturschützer César Manrique geplant und geleitet. Im Jahre 1966 wurde die Anlage für den Tourismus eröffnet. Das Kernstück der Höhle ist ein Konzertsaal mit etwa 600 Sitzplätzen und einer grandiosen Akustik.  

Über eine geschwungene, steile Holztreppe gelangen die Besucher in eine einhundert Meter lange und dreißig Meter breite Grotte, in die ein Restaurant integriert wurde. Der Eingang der Grotte ist mit tropischen Gewächsen bepflanzt, die durch das hereinfallende Tageslicht beinahe unwirklich erscheinen.

Von der Terrasse kann man auf einen unterirdischen See blicken. Nur dieser küstennahe Abschnitt des Höhlensystems ist mit Meerwasser gefüllt. In diesem See leben die weißen Albino-Krebse, die normaler Weise erst in einer Wassertiefe von 2000 Metern vorkommen.

Über einen kleinen Steinpfad kann man an dem See vorbei gehen und gelangt über eine Treppe hinauf zum "weißen Schwimmbecken", das in einem Vulkankessel integriert wurde und schneeweiß leuchtet. Der eigens von Manrique entworfene Pool ist von Palmen umsäumt, leider wird er heute nicht mehr zum Baden genutzt.

Jardin de Cactus. Am nördlichen Ortsrand von Guatiza in Richtung Mala befindet sich das letzte große Werk des Künstlers César Manrique. Der Jardin de Cactus, ein Kakteengarten, wurde in einen offen gelassenen Steinbruch hinein gebaut.

Der Eingang des Gartens ist nicht zu übersehen, denn dort ist eine acht Meter hohe Metall-Kaktusskulptur zu sehen. Auf einer Fläche von ca. 5000 Quadratmetern findet man mehr als 10.000 Kakteen.

Der Boden wird durch kleine Vulkangesteine bedeckt, die den Tau speichern. Durch diese Art haben Pflanzen die Möglichkeit, auf der regenarmen Insel zu gedeihen.

Im Garten befindet sich auch ein kleines Restaurant, das Manrique aus Vulkangesteinen der Umgebung bauen ließ.

 

Lago Verde. Etwas südlich des Fischerdorfes El Golfo liegt der Lago Verde, was auf deutsch "grüner See" bedeutet. Seine grüne Farbe hat der See dem Einfluss der Alge Ruppia Maritima zu verdanken. Da das Wasser der Lagune extrem salzhaltig ist, bietet es der Alge optimale Lebensbedingungen. Da sie unterirdisch mit dem Meer verbunden ist, wird die Lagune immer wieder mit frischem Meerwasser aufgefüllt. Dennoch verdunstet der See immer mehr und hat schon einen beträchtlichen Teil seiner ursprünglichen Größe eingebüßt.

Um den See vor den zahlreichen Touristen zu schützen, wurde er unter Naturschutz gestellt und mit Seilen abgesperrt. Baden ist nicht erlaubt.

Der farbliche Kontrast zwischen der rot-braunen Felswand, dem schwarzen Lavasand, dem blauen Atlantik mit der weißen Gischt und der grünen Lagune sind ein Naturschauspiel, das man gesehen haben muss.

 

Los Hervideros. An der Südwestseite zwischen El Golfo und Salinas de Janubio liegt die wunderschöne Felsküste Los Hervideros. Die Gesteinsmassen sind bei einem Vulkanausbruch entstanden, als sich die heißen Lavamassen in das Meer ergossen und schnell erstarrten.

Die starke Brandung bietet beste Voraussetzungen für die herannahenden Wellen, sich durch die Felsspalten zu zwängen und als meterhohe Fontänen in die Luft zu schießen. Dass die Lavafelsen teilweise eingebrochen und ausgehöhlt sind, ist ebenfalls der Brandung zu verdanken. Auf schmalen Felswegen mit ausgebauten Plattformen und Balkonen können sich die Besucher in das Innere der Grotten und Höhlen wagen und die schäumenden, hochschlagenden Wellen hautnah beobachten. Besonders bei starkem Westwind lohnt sich ein Ausflug nach Los Hervideros.

Mirador del Rio. Im äußersten Norden befindet sich der Aussichtspunkt Mirador del Rio in 475 Metern Höhe an der Steilküste des Famara-Massivs. Bei seiner Fertigstellung zählte das Werk zu den modernsten Bauwerken der Welt.

Das architektonische Meisterwerk besteht aus einer über dem Abgrund befindlichen Brüstung, die in den Felsen integriert wurde. In dem Bauwerk befindet sich ein Café mit einer großflächigen Panoramascheibe, ein Souvenirgeschäft, sowie ein Ruheraum mit Sitzecken und einem Kamin. Darüber befindet sich eine teilweise verglaste Aussichtsplattform. Das Gebäude wurde in alle Himmelsrichtungen verglast, so dass man rundum die tolle Aussicht genießen kann. Manrique verzichtete bei seinen Bauplänen auf rechte Winkel, alle Räume, der Parkplatz, die Bar und die Aussichtsplattform sind rund und sehr schlicht gehalten.

In Richtung Norden hat man eine beeindruckende Sicht über hohe Felsklippen, die Meerenge Rio, sowie zu den Nachbarinseln des Chinijo-Archipels La Graciosa, Alegranza, Montana Clara und dem Felsen Roque del Este. Am Fuße des Risco de Famara-Abhangs ist eine der ältesten Salinen der Kanaren zu entdecken, dessen rötlich schimmerndes Wasser schon von Weitem zu sehen ist. Die Wasserfarbe ist auf winzige Salinenkrebse zurückzuführen.  

 

Mitten in den Lavabergen wird Wein angebaut. Dazu wird Lavasplitter auf das Weinfeld aufgeschüttet. Ein Trichter für eine Rebe und zum Schutz vor dem Wind gibt es noch eine Steinmauer. Die Lavasplitter speichert die Feuchtigkeit und gibt diese langsam an die Reben weiter. Zweimal im Jahr kann geerntet werden. Der Nachteil ist natürlich ein sehr hoher Aufwand. Eine maschinelle Bearbeitung ist kaum möglich. Die gesamte Region wird Malpais - das schlechte Land genannt. Es liegt zwischen den Orten La Geria, Uga und Masdache. Neben Wein werden auch teilweise nach dieser Methode Feigen, Aprikosen, Orangen und Äpfel angebaut. Diese Anbauweise wurde zum Weltkulturerbe ernannt!


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