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Vatikan |
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Nachdem wir von unserer Wohnung in der Via Andrea Doria nur 5 Minuten zu Fuß zu den Mauern des Vatikan hatten, waren wir natürlich auch hier.
Der Vatikanstadt ist der kleinste Staat der Welt. Dieser Stadtstaat, der vollständig von Rom umgeben ist und fast ganz von einem Mauerring umschlossen wird, ist nur 44 ha groß und zählt nicht einmal 1 000 Einwohner, von denen zudem ein großer Teil keine Vollbürger sind. Im Jahre 1929 wurden die Lateranverträge abgeschlossen, durch die die Vatikanstadt ein unabhängiger weltlicher Staat wurde mit dem Papst als Oberhaupt. Benito Mussolini unterzeichnete das Abkommen für Viktor Emanuel III., König von Italien, und Kardinal Gasparri unterzeichnete für die päpstliche Regierung.
Es
heißt, dass ein Besucher der Vatikanstadt in
acht Minuten durchqueren könne, er würde aber mehr als das ganze Leben benötigen,
wollte er all die Kunstschätze und die gewaltige Büchersammlung des Vatikans
betrachten. Nach katholischer Überlieferung fand der Apostel Petrus in Rom den Märtyrertod und wurde dort begraben. In der Bibel wird aber weder gesagt noch angedeutet, dass der Apostel Petrus je in Rom gewesen sei.
Um das Jahr 325 u. Z. begann der römische Kaiser Konstantin, über einem Grab, das als das Grab des Petrus angesehen wurde, eine große Basilika zu bauen. Im Jahre 1506 beschloss Papst Julius II., an ihrer Stelle eine neue Kirche zu errichten. Als Urban VIII. im Jahre 1626 den Petersdom einweihte, hatte er die Form eines lateinischen Kreuzes. In dieser Kirche, deren innere Länge 187 Meter beträgt und die eine Fläche von mehr als eineinhalb Hektar bedeckt, sollen 80 000 Personen Platz finden. Sie ist mit ihren riesigen Dimensionen die größte Kirche der Welt. Die mit Mosaiken und Gold geschmückte Kuppel ist außen bis zur Höhe des Kreuzes 132,5 Meter hoch. Ihr Durchmesser beträgt 42 Meter. Ihr Inneres ist in 16 Rippen aufgeteilt, auf denen Jesus Christus, seine Mutter Maria, die Apostel und viele „Heilige“ dargestellt sind.
Unter der riesigen Kuppel steht der Hochaltar. An diesem Altar darf nur der Papst (oder ein Kardinal, der den Papst vertritt) Messen zelebrieren..
Der schwunghafte Ablasshandel, den der Dominikaner Johannes Tetzel
in Deutschland betrieb, um die Geldmittel für den Bau der Peterskirche
aufzubringen, gab den Anstoß zu der von Luther ausgelösten Reformation.
Petrusstatue.
Es ist eine Darstellung, die ihn auf
einem Thron sitzend zeigt mit einem Heiligenschein um das Haupt und mit
vorgestrecktem rechten Fuß. Im Jahre 1857 gewährte Pius IX. jedem, der
die
Zehe des Fußes dieser Statue küsste, fünfzig Tage Ablass. Viele Pilger
küssten
sie und bekreuzigten sich anschließend. Beim linken Fuß, der nicht
geküsst wird, kann man die Zehen deutlich erkennen. Aber der rechte Fuß
ist ganz
abgenutzt — offenbar durch den Verehrungskuss und das Streicheln von
Millionen
Gläubigen. Am Fest des Petrus werden dieser Statue die mit Edelsteinen
geschmückte
Mitra aufgesetzt und päpstliche Gewänder umgelegt. Diese Statue soll im
4.
oder 5. Jahrhundert u. Z. angefertigt worden sein; Kunstkritiker sagen
sogar, sie stamme aus dem 13. Jahrhundert. Der Petersplatz
In der Mitte des Platzes steht ein Obelisk aus rotem Granit. Er ist
über 24
Meter hoch und 45 Tonnen schwer. Der römische Kaiser Caligula ließ ihn
als Plündergut
von Heliopolis nach Rom bringen und in dem von Nero vollendeten Zirkus
aufrichten. Der Obelisk trägt Inschriften, die besagen, dass er den
römischen
Kaisern Augustus und Tiberius zugeeignet ist. Im Schatten dieses
ägyptischen
Steinpfeilers starben vor neunzehnhundert Jahren christliche Märtyrer.
Papst
Sixtus V. ließ sie am 14. September 1586 in den Vatikan bringen und
dort
aufrichten. Es war an einem Mittwoch — ein Tag, den Sixtus immer als
„Glückstag“
betrachtete. An diesem Tag fand auch gerade das Fest der Kreuzerhöhung
statt.
Wegen der Beziehungen des Obelisken zum Heidentum versuchte der Papst,
den
heidnischen Geist aus der Säule auszutreiben.
Die Vatikanischen Museen (italienisch: Musei Vaticani) beherbergen die päpstlichen Kunstsammlungen. Die Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt und umfasst die Bereiche orientalische Altertümer (Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer (heutiges Italien vor der Römerzeit), frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3.-14. Jh.), Kunst von der Renaissance (15. Jh.) bis ins 19. Jahrhundert, zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Die Warteschlange vor dem Eingang kann durchaus bis zu einem Kilometer lang sein; was eine Wartezeit bis zu zwei Stunden betragen kann. Wir hatten glück, da wir vor den organisierten Reisegruppen uns angestellt hatten.
Im Eingangsbereich wird eine Sicherheitskontrolle durchgeführt. Pro Minute strömen rund 40 Besucher in die Vatikanischen Museen, dadurch ist es im Inneren immer sehr voll. Der Rundgang durch die verschiedenen Museen ist sieben Kilometer lang. Der
wohl bekannteste Teil, der im Zuge eines Museumsbesuchs besichtigt werden kann,
ist die
Sixtinische
Kapelle Diese Kapelle, die unter
Papst Sixtus IV. (nach
dem sie benannt ist) von 1475 bis 1481 gebaut
wurde, ist
40,2 m lang, 13,4 m breit und 20,7 m hoch. Sie ist eigentlich die päpstliche
Hauskapelle. Sie ist der
Versammlungsort der Kardinäle für die Papstwahl. Julius II. gab im Jahre 1508
Michelangelo den Auftrag, die Decke auszumalen. Als er damit fertig war, betrug
die Zahl der Figuren der Bilder 343. Michelangelos Fresken zeigen
zur Hauptsache
die Schöpfungsgeschichte, den Sündenfall und die Sintflut, aber auch Vorfahren
Christi sind darauf dargestellt, ebenso biblische Propheten und heidnische
Prophetinnen oder Sibyllen. Jahre später (1534 bis 1541) malte Michelangelo an
die hintere Wand der Sixtinischen Kapelle das „Jüngste Gericht“. Auf diesem
Fresko werden die Toten von einem zornigen Jesus Christus zum Gericht
versammelt, und viele schickt er in die Hölle, wo sie gequält werden. Dieses
Kunstwerk steht jedoch im Widerspruch zur Bibel. Nach der Bibel ist die Hölle
das allgemeine Grab der Menschheit, in dem die Toten ohne Bewusstsein sind und
daher keine Schmerzen leiden können. Doch Papst Paul III., der, bevor er
Priester wurde, zwei Mätressen hatte und vier uneheliche Kinder zeugte, soll,
als er das „Jüngste Gericht“ gesehen habe, auf die Knie gefallen sein und
gebetet haben: „Herr, rechne mir meine Sünden nicht zu, wenn du zum Gericht
kommst.“ Einst erregte die Nacktheit der Figuren im „Jüngsten Gericht“ so
viel Anstoß, dass der Papst anordnete, die auffallendsten Blößen zu bedecken.
Der Apostolische Palast (auch: Papstpalast) ist die offizielle Residenz des Papstes. Er beherbergt neben den päpstlichen Appartements auch Kapellen und Büros der römischen Kurie sowie Teile der Vatikanischen Museen. Die päpstlichen Gemächer lagen zunächst im zweiten Stockwerk, die letzten drei Fenster rechts. Hier befindet sich bis heute rechts außen das Schlaf- und Sterbezimmer von Papst Leo XIII. (1878–1903). Es ist deshalb bis heute unberührt geblieben, da sein Nachfolger, Pius X. (1903–1914) in das dritte Stockwerk, die Zimmer genau über dem zweiten, umzog. Hier residieren die Päpste bis heute.
Die Schweizer Garde. Seit 1506 schützen sie den Papst und seine Residenz. In der traditionellen Renaissance-Uniform steckt ein junger, modern und gut ausgebildeter Schweizer. Die Aufgaben der Schweizergarde sind, den Pabst auf Seinen Reisen zu begleiten, über die Zugänge zum Staat der Vatikanstadt zu wachen sowie andere Ehren- und Ordnungsdienste. Es gibt neun Aufnahmekriterien:
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