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Patmos

Wir haben von Samos aus einen Tagesausflug auf die Insel Patmos gemacht. 

Mit Patmos hat man gleich drei kleine Inseln in einem — drei Landspitzen, die durch niedrige Landengen miteinander verbunden sind. 

Einer dieser engen Landstriche befindet sich bei Skala, der andere in der Nähe des unbesiedelten südlichen Zipfels der Insel. Er heißt treffend Diakofti, was „abgeschnitten" bedeutet. 

Patmos ist gerade einmal 13 Kilometer lang und an einer Stelle nur einen Steinwurf breit.

Ein Ausflug von Samos aus nach Patmos lohnt sich unbedingt. 

Die meisten Reiseveranstalter haben einen entsprechenden Ganztagesausflug im Programm, die Fährverbindung kann aber auch direkt im Hafen von Pythagorion gebucht werden.

Empfehlenswert ist bei der Buchung über einen Reiseveranstalter in jedem Fall, auf eine geführte Tour zu verzichten - diese ist verhältnismäßig teuer und man verbringt den größten Teil seiner Zeit innerhalb der Klostermauern in der Chora, die jedoch ausgesprochen reizvolle verwinkelte kleine Gässchen zu bieten hat, für deren Besichtigung dann die Zeit doch sehr knapp wird.

Es ist auch absolut kein Problem, die Chora auf eigene Faust zu erreichen, da mehrmals täglich Linienbusse zwischen dem Hafen und dem Hauptort der Insel verkehren.

 

Es geht zuerst in das Kloster der Apokalypse

Der Apostel Johannes wurde, wahrscheinlich von dem römischen Kaiser Domitian, nach Patmos verbannt, weil sie „über Gott gesprochen und von Jesus Zeugnis abgelegt hatte“. Dort hörte sie Gottes Stimme „gleich der einer Trompete“, die sprach: „Ich bin das Alpha und das Omega . . . Was du siehst, schreibe in eine Buchrolle“ (Offenbarung 1:8-11).

Diese Buchrolle oder dieses Buch bildet den Epilog des größten Bestsellers aller Zeiten. 

Einige bezeichnen es als eins der am wenigsten verstandenen Werke, die je geschrieben wurden. Gemeint ist das letzte Buch der Bibel, das Offenbarung oder Apokalypse genannt wird. Der Schreiber war Johannes, ein Apostel Jesu.

Man darf leider in der Gruft wo Johannes die Vision der Offenbarung gesehen haben soll, nicht fotografieren.

 

Anschließend geht es in das Johanneskloster ganz oben auf dem Berg.

Das Offenbarungs- oder Apokalypsekloster mit der winzigen Kapelle der „Heiligen“ Anna wurde 1090 gebaut, um den Eingang zu der Grotte zu verschließen, wo Johannes gemäß der Tradition seine Visionen empfing. 

Hier gibt es die Ikone des „Heiligen“ Johannes. Die orthodoxen Gläubigen sind der Ansicht, dass die Ikone Wunder vollbringen kann, und bringen ihr tamata dar: kleine metallene Figuren von Menschen, Körperteilen, Häusern und sogar von Autos und Booten.

Das Kloster, dem ein Großteil von Patmos gehört, ist eins der wohlhabendsten und einflussreichsten Klöster Griechenlands.

Im Museum gibt es Gold und Juwelen — Schenkungen von Zaren, die ein Vermögen wert sind —, eine Übereignungsurkunde der Insel an die Mönche aus dem 11. Jahrhundert, unterzeichnet von dem byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos, und ein wunderschönes Fragment des Markusevangeliums aus dem 6. Jahrhundert, geschrieben auf purpurrotem Pergament mit Silber statt mit Tinte. 

Neben dieser Handschrift beherbergt das Kloster eine große Sammlung Bibeln und theologischer Manuskripte.

Bis jetzt hat es auf Patmos noch nicht so einen Ansturm von Touristen gegeben wie auf anderen griechischen Inseln, die dadurch beinahe ruiniert worden sind. 

Hauptgründe dafür sind, dass es keinen Flughafen gibt und die Mönche darauf bestehen, dass die Insel größtenteils eine heilige Zone bleibt.

Hoffentlich bleibt das auch so.

 

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