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Moskau

Mit ca. 11,5 Millionen Einwohnern im Ballungsraum Moskau ist es die größte Stadt Europas. Weltweit ist es die 7 größte Stadt.

 

Ein russisches Sprichwort lautet: "Besser, etwas einmal mit eigenen Augen zu sehen, als hundertmal davon zu hören." 

Also ab nach Moskau.

Nach 3 Stunden Flug sind wir in Moskau Domodedovd um 12 Uhr Ortszeit gelandet (+2 Stunden gegenüber der deutscher Zeit).

 

Vom Flughafen sind wir für 300 Rubel mit dem Aeroexpress bis zum Bahnhof Pawelezkaja gefahren. Dieser liegt an der grünen und braunen Metrolinie.

Hier haben wir uns eine 10er Karte für die Metro gekauft.

 

Überrascht war ich vom Preis. Die Karte kostete nur 240 Rubel. Das sind pro fahrt umgerechnet nur 50 Cent. Man kann einmal eingestiegen und solange - inklusive Umsteigen - fahren wie man will. Falls man sich verfahren hat, kann man ohne neu zu entwerten bequem wieder zurück. Das nenne ich mal ein System, das jeder versteht.

Ein anderes Problem können höchstens die kyrillischen Buchstaben sein. Man kann sich aber sehr gut an den Farben bzw. den Lienennummern orientieren. Mit etwas Phantasie kann man die Stationen lesen. 

 Einmal eingestiegen haben wir einfach die Metrostationen mitgezählt, die wir fahren mussten. Erstaunlicherweise haben wir uns kein einziges mal verfahren.

 

Die Metrostationen werden als besondere Moskauer Sehenswürdigkeit hervorgehoben. 

Man sagt, die Moskauer Metro sei die schönste U-Bahn der Welt. Dies gilt hauptsächlich auf die Stationen des inneren Ringes (braune Linie). 

Beeindruckend sind auch die Rolltreppen. Man fährt je nach Station bis zu drei Minuten. Die Bautiefe erklärt sich dadurch, dass sie im Falle eines Atomschlags im Kalten Krieg als Luftschutzbunker genutzt hätte werden können.

 

Unser Hotel, das sehr gute Holiday Inn Suschevsky, liegt direkt an der braunen Linie 6 am Bahnhof Rischskaja.

 

Als erstes sind wir natürlich zum Roten Platz gefahren.

Mit rund 500 Metern Länge und 150 Metern Breite hat er selbst für Moskau gigantische Ausmaße.

Für Moskau ist der Platz nicht nur wegen seiner Größe, sondern vor allem wegen der historischen Ereignisse rund um den Platz von Bedeutung.

Er ist ein Symbol für die Geschichte Russlands. Auf ihm fanden jahrelang die großen Militärparaden statt.

 

Begrenzt wird der Rote Platz durch das Kaufhaus "GUM" im Nordosten, welches als Denkmal der früheren russischen Architektur sehr angesehen ist.

 

Weiter im Südwesten steht die Basilius-Kathedrale. Im Südwesten des Platzes befindet sich die Kremlmauer mit dem Lenin-Mausoleum. Dieses Gebäude ist das Jüngste auf dem Roten Platz, denn es stellt das Grab des Revolutionsführers Wladimir Lenin dar.

Im Nordwesten wird der Rote Platz durch das Historische Museum und das Auferstehungstor begrenzt, welches nach seiner Zerstörung im Jahre 1931 rekonstruiert wurde und somit fast  realitätsgetreu als traditionelles Markenzeichen der Moskauer Innenstadt gilt.

 

Seinen Namen bekam der Rote Platz durch eine Veränderung in der russischen Sprache: Ursprünglich hatte das russische Wort "Krasnaja" nicht die heutige Bedeutung. Es wäre übersetzt worden mit "schön". Heute bedeutet "krasnaja" ins deutsche übersetzt eher "rot". Der Platz hieß "Schöner Platz". Erst im Laufe der Zeit änderten sich die Wortbedeutungen und es wurde der Rote Platz daraus.

 

Das wahrscheinlich bekannteste Gebäude Russlands ist die Basilius Kathedrale. Sie wurde von Zar Iwan IV. 1552 zum Zeichen seines Sieges über die Mongolen gebaut

Sie ist ein Meisterwerk der altrussischen Baukunst.

Mit ihrem Bau wurden die russischen Meister Barma und Postnik beauftragt. Der Legende nach war Zar Iwan der Schreckliche von deren Schöpfung so sehr beeindruckt, dass er die beiden Meister erblinden ließ, damit sie nichts Schöneres bauen konnten.

 

Wie durch ein Wunder ist die Kathedrale unzähligen Zerstörungsversuchen entgangen. Der Legende nach war Napoleon von dieser "Christlichen Moschee" so beeindruckt, dass er sie mit nach Paris nehmen wollte. Da es auch technischen Gründen nicht möglich war, befahl er vor seiner Flucht, die Kathedrale zu sprengen. Doch als Franzosen ihre Pulverfässer angezündet haben, kam ein plötzlicher starker Regen auf und verhinderte die Explosion. Eine andere Version besagt, dass man in der Hecktick des Flucht vergessen hat, die Pulverfässer anzuzünden.

 

Seit 1990 steht die Basilius Kathedrale zusammen mit dem Roten Platz und dem Kreml auf der UNESCO Liste der Weltkulturerbe.

 

Das Kaufhaus GUM mit einer Fläche von rund 75.000 m² und einer über 100-jährigen Geschichte ist eines der bekanntesten Handelsunternehmen und war nach alter Konzeption das größte Warenhaus Europas.

 

Der Kreml wurde vor 800 Jahren vom Fürsten Juri Dolgoruki erbaut. Es wurden diverse Türme und Paläste gebaut. So entwickelt sich der Kreml nach und nach zu einem wichtigen Machtzentrum. 

Heute zählt Kreml zu den größten Museen der Welt. Die UNESCO erklärte 1990 den Kreml und den Roten Platz zu Weltkulturerbe. 

 

Die Mauern und die Türme des Kremls sind heute noch sehr gut erhalten. Die Mauer besitzt eine Gesamtlänge von 2235 Metern. Die Höhe variiert zwischen 5 und 19 Meter. Wenn man den Kreml von oben betrachtet, fällt auf, dass die Mauer etwa ein Dreieck bildet. Heute befinden sich entlang der gesamten Mauer 20 Türme. Drei von denen befinden sich an den Ecken des Mauerndreiecks. Charakteristisch ist, dass diese drei Türme rund sind. Alle anderen siebzehn Türme haben eine quadratische Form. 

  

 Das Innere des Kreml darf erst seit Perestroika von der Öffentlichkeit besichtigt werden. Hier steht auch die 40 t schwere Kanone Zar Puschka (aus der übrigens nie ein Schuss abgegeben wurde) und die 210 t schwere und 6,14 m hohe Zar-Kolokol-Glocke (welche nie geläutet wurde, da sie nach einem Brand Risse bekam und ein 12 Tonnen schweres Stück herausbrach). 

 

Hinter den Mauern liegen vier Kathedrale mit ihren vergoldeten Zwiebeltürmen. 

Das ist die Mariä - Entschlafens-Kathedrale, die Mariä - Verkündigungs - Kathedrale, die Erzengel - Michael - Kathedrale und die Mariä - Gewandlegungs - Kathedrale. 

Außerdem befinden sich in diesem Territorium die Zarengemächer, viele prächtige Paläste, die Rüstkammern, die Senatsgebäude und andere wunderschöne Sehenswürdigkeiten. Leider sind nicht alle Gebäude für Besucher zugänglich.

 

Der Alexandergarten st eine an den Kreml und den Roten Platz angrenzende öffentliche Parkanlage. Sie liegt unmittelbar an dem rund 865 Meter langen nordwestlichen Abschnitt der Kremlmauer. In der Mitte wird der Garten von einer historischen Brücke überspannt, die vom Kutafja-Turm aus über den Troizkaja-Turm in den Kreml führt.

 

Eine angenehme Art, die Stadt kennen zu lernen, ist eine Bootsfahrt auf der Moskwa. Vor allem wenn man mit dem Wetter so viel Glück hat wie wir (Sonnenschein und 25 Grad). 

 

Wir sind bis zur Metrostation Proletarskaja gefahren. Von dort sind wir 2 Stunden auf dem Fluss bis zum Kiewer Bahnhof gefahren. 

 

Die Bootsfahrten beginnen jede halbe Stunde und kostet 400 Rubel (ca. 10 Euro). Dabei kommt man an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei.

 

Eine sehr belebte und abwechslungsreiche Fußgängerzone in Moskau ist der Arbat, die Künstlerstraße. In den unzähligen Künstlerläden und an Souvenirständen finden sich typisch russische Artikel. 

 

Seit dem 15. Jahrhundert besteht die Straße und gehört somit zu den ältesten in ganz Moskau. Sie geht los vom Arbatskaja-Platz bis hin zum Smolenskaja-Platz. Für Unterhaltung sorgen Musiker und Maler. 

 

 Wir haben hier im georgischen Restaurant Genatsvall gegessen. Der Innenraum erinnert an eine Bauernhütte und die Servicekräfte tragen traditionelle georgische Gewänder. Unter Feinschmeckern ist das Genatsvall vor allem wegen der scharf gebratenen Meeresfrüchte bekannt. Eine weitere Spezialität sind die mit Gemüse oder Fleisch gefüllten Knödel. Wir haben natürlich zur Vorspeise borschtsch gegessen. Anschlie0end gab es eine georgische Grillplatte. Mit 3 Vodka und 2 Bier war jeder 70 Euro los. Aber das Essen gehen ist in Moskau sowieso nicht billig.

 

Sehenswert ist auch die Christ Erlöser Kathedrale. Es ist die Größte Kirche von Moskau. 1812 ließ Zar Alexander der Erste sie zu Ehren der russischen Armee bauen. Es sollte jedoch über vierzig Jahre dauern, bis sie fertig gestellt wurde. 1931, wurde sie von Stalin in die Luft gesprengt, da an ihrer Stelle der höchste Wolkenkratzer der Welt gebaut werden sollte. Erst nach der Auflösung der UdSSR wurde die Christ Erlöser Kathedrale rekonstruiert und im August 2000 erneut eingeweiht.

 

 

Das Neujungfrauenkloster wurde 1524 vom Großfürsten Wassilij III. dem Vater von Iwan den Schrecklichen gegründet. Der Name des Klosters kommt wahrscheinlich von einem in der nähe liegenden Marktes, auf dem Tataren junge russische Mädchen für muslimische Harems kauften. Es ist mit seinen rot-weißen Mauern und den Kuppeln seiner Kirchen das schönste Kloster der Stadt. Innerhalb der Mauen findet man die Smolensker Kathedrale mit ihrem Glockenturm aus dem Jahr 1690. Die Kathedrale ist mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert geschmückt. Das Kloster war ein Exil für adlige Frauen, die entweder verwitwet oder in Ungnade gefallen waren. Unter anderem lebte hier auch Sofija (die Schwester von Peter dem Großen) in Verbannung, die 1698 vom Kloster aus eine Verschwörung gegen ihn anzettelte.

 

Berühmt ist das Neujungfrauenkloster aber auch wegen seinem, direkt hinter der Klostermauer gelegen Nowodewitschij Friedhof, auf dem bedeutende Persönlichkeiten des Sowjetkommunismus begraben sind (u.a. Chruschtow, der nicht an der Kremlmauer bestattet werden durfte nachdem er in Ungnade gefallen war). Auch Raissa Gorbatschowa, der ersten Frau im Kremel, die öffentlich in Erscheinung trat liegt hier.

Der Prominentenfriedhof ist mit aufwendigen Grabskulpturen oder Grabsteinen versehen. Jahrelang war er für die Öffentlichkeit geschlossen, heute darf er wieder von jedem betreten werden.

 

Moskau ist mit Sicherheit eine Sehenswerte Stadt. 

Denk daran: "Besser, etwas einmal mit eigenen Augen zu sehen, als hundertmal davon zu hören."

 

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